Zum Inhalt springen

Sie sind hier:

„Anerkennung bedeutet für mich, endlich meine Arbeit vollständig zu machen.“

Porträt von Angela Minniti und ihrem Weg zur Anerkennung als pädagogische Fachkraft

Was lange währt, wird endlich gut. Das gilt auch für Angela Minniti und ihren Weg zur beruflichen Anerkennung. Drei lange Jahre wartete die Italienerin darauf, als Fachkraft in Tageseinrichtungen für Kinder in Deutschland arbeiten zu können. Ursprünglich kam Angela Minniti 2016 nach Deutschland, um mit ihrem Partner zusammenzuziehen. Im Gepäck brachte sie ihr Magisterdiplom für ihr erfolgreich abgeschlossenes Studium der Erziehungswissenschaften und mehrere Jahre Berufserfahrung als Erzieherin mit.

„Der Start war total schwer“, erinnert sich die 30-Jährige. „Ich konnte nur Hallo und Tschüss sagen.“ Um ihre Deutschkenntnisse zu verbessern, besuchte sie ab Dezember 2016 einen B1-Deutschkurs an der Volkshochschule in Groß-Gerau. Ein paar Meter von der Einrichtung entfernt suchte eine Kindertageseinrichtung eine Praktikantin. Angela Minniti nutzte die Chance, bewarb sich und bekam den Platz. 1,5 Jahre lang sammelte sie Erfahrungen in dieser Position und erlangte währenddessen das Sprachniveau B2.

„Ich wollte meinen Job hier in Deutschland machen“

Aus dem Praktikum ergab sich Anfang 2019 eine Stelle als Assistentin. Auch wenn sie sich von der ersten Minute an in der Einrichtung wohlfühlte, fehlte der Erziehungswissenschaftlerin etwas: Ohne die Anerkennung ihres Abschlusses konnte sie keine verantwortungsvollen Aufgaben in der Kita übernehmen. „Ich hätte schon im August 2019 einen Teilzeitvertrag als Fachkraft haben können, aber ich hatte die Anerkennung noch nicht. Ich wollte aber meinen Job hier in Deutschland machen.“

Im April 2019 stieß sie auf die Mobile Anerkennungsberatung (MoAB) von INBAS im IQ Netzwerk Hessen. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie bereits einen Antrag auf Anerkennung als staatlich anerkannte Sozialpädagogin gestellt. Im Gespräch mit der zuständigen Beraterin von MoAB wurde deutlich, dass Angela Minnitis Ziele und beruflichen Vorstellungen besser mit der Anerkennung als Fachkraft in Tageseinrichtungen für Kinder zusammenpassen. Die Mobile Anerkennungsberatung unterstützte sie dabei, den alten Antrag zurückzuziehen und den neuen Antrag auf Fachkraftanerkennung zu stellen. „Meine Beraterin war für mich die Verbindung zur anerkennenden Stelle. Sie hat mir sehr geholfen“, betont Angela Minniti.

„Meine Beraterin war für mich die Verbindung zur anerkennenden Stelle.“

Die IQ Anerkennungsberatung begleitete die Italienerin auch im weiteren Prozess der Anerkennung. Sie half ihr, den Anerkennungsbescheid zu beurteilen und setzte sich dafür ein, die Dauer des Anpassungslehrgangs zu reduzieren. Mit Erfolg: Aus acht Monaten wurden 15 Wochen. Angela Minnitis Erfahrungen als Praktikantin und Assistentin im Kindergarten wurden angerechnet. Für den Anpassungslehrgang in Form eines Praktikums musste sie unter anderem die Arbeit in Gruppen und das Schreiben von Erziehungsplänen nachweisen. „Das alles konnte ich in meiner Einrichtung machen“, freut sich Angela Minniti.

Im März 2020 war es endlich soweit: „Ich habe meine Anerkennung in der Corona-Zeit bekommen. Es war für mich so wunderschön in dieser stressigen Zeit. Unser Kindergarten war zu, wir waren zu Hause. Ich habe diesen Brief in meinem Briefkasten gesehen und war so glücklich. Ich habe laut geschrien!“ Daran erinnert sich Angela Minniti noch genau. Seitdem arbeitet sie als pädagogische Fachkraft in derselben Kindertageseinrichtung. Mit der Anerkennung änderte sich auch ihre Arbeitssituation. „Jetzt kann ich eine Gruppe leiten, Elterngespräche führen, Verantwortung übernehmen. Und ich bekomme auch mehr Lohn. Anerkennung bedeutet für mich, endlich meine Arbeit vollständig zu machen.“

„Jetzt kann ich eine Gruppe leiten, Elterngespräche führen, Verantwortung übernehmen.“

Blickt Angela Minniti auf die vergangenen Jahre zurück, erscheinen ihr der Zugang zu einer guten Beratung und zu den richtigen Informationen zur Anerkennung besonders wichtig. Anderen Anerkennungssuchenden rät sie, nicht die Motivation zu verlieren. Weiterzugehen, um das Ziel zu erreichen. Und vor allem nie die Hoffnung zu verlieren.

Sich selbst hat Angela Minniti schon neue Ziele gesteckt: Sie möchte ihr Deutsch weiter verbessern, eine Weiterbildung machen und irgendwann selbst einen Kindertageseinrichtung leiten. „Ich hoffe, dass ich in meinem Kindergarten weiterarbeiten kann. Das ist ein Platz, wo ich mich einfach wohlfühle und weiterentwickeln kann. Ich habe meinen Weg gefunden.“

Sie haben einen ausländischen Studien- oder Berufsabschluss und möchten in Ihrem erlernten Beruf in Deutschland arbeiten? Dann lassen SIe sich von der IQ Anerkennungsberatung kostenlos beraten!

Jetzt einen Beratungstermin vereinbaren

Fotos: Portal „Anerkennung in Deutschland“/BIBB: Rendel Freude

Zurück zum Seitenanfang