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Dokumentation der IQ Fachtagung 2017

„Hauptsache Arbeit!? – berufliche Integration von Neueingewanderten in Hessen“

Was bewirkt eine erfolgreiche Arbeitsmarktintegration? Welche Auswirkungen haben EU-Binnenwanderung und Fluchtmigrationen auf den hessischen Arbeitsmarkt? Wie müssen Integrationsangebote künftig gestaltet sein, um Migrantinnen und Migranten und somit unterschiedlichsten Zielgruppen gerecht zu werden? Diese und weitere Fragen standen im Zentrum der Fachtagung des IQ Netzwerks Hessen am 21. März 2017 im Saalbau Gallus in Frankfurt.

Mit rund 180 Teilnehmenden, unter anderem aus öffentlicher Verwaltung, Beratungspraxis, Wissenschaft, Flüchtlingshilfe und Politik, war die Veranstaltung sehr gut besucht und stieß auf eine hohe Resonanz in der Fachöffentlichkeit.

Groß war der Bedarf der Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach einem konkreten Erfahrungs- und Informationsaustausch. Eine erste gute Möglichkeit dazu bot der „Markt der Möglichkeiten“, auf welchem sich zehn Projekte und Initiativen mit Informationsmaterialien präsentierten. Gelegenheit zum fachlichen Austausch boten auch die Fachforen am Nachmittag, wo zentrale Fragestellungen und Herausforderungen diskutiert wurden.

Unsere Veranstaltungsdokumentation umfasst die Präsentationsfolien des Hauptvortrags von Dr. Carola Burkert und Prof. Dr. Dietrich Thränhardt als wichtige inhaltliche Grundlage und, sofern vorhanden, die Vortragsfolien aus den Fachforen. Stimmen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Fachtagung sowie eine Bildergalerie runden die Dokumentation ab.

 

Die Moderatorin

Dr. Nkechi Madubuko moderierte die IQ Fachtagung. Die promovierte Soziologin und TV Journalistin (ZDF und 3sat Kulturzeit) ist seit 17 Jahren als freiberufliche Moderatorin auf Tagungen und Konferenzen im Bereich Migration tätig. Außerdem ist sie Autorin von Fachpublikationen zum Thema "Verarbeitung von herkunftsbezogenem Stress und Empowerment" und koordiniert seit 2016 "Bleib in Hessen II" beim Mittelhessischen Bildungsverband (hessenweites Netzwerk zur arbeitsmarktlichen Beratung von Geflüchteten). Sie engagiert sich im Ausländerbeirat der Stadt Marburg, bei den neuen deutschen Medienmachern und im Netzwerk gegen Diskriminierung in Hessen.

 

Die Grußworte

Dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland von der Arbeitsmarktintegration von Neuankommenden profitieren, viele Migrantinnen und Migranten jedoch aufgrund der fehlenden Anerkennung ihrer beruflichen Qualifikationen keinen Zugang zu qualifikationsadäquater Beschäftigung haben, problematisierte Constanze Brucker in ihrer Begrüßungsrede. Damit griff die Leiterin des IQ Netzwerks Hessen und Prokuristin im Institut für berufliche Bildung, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik in Offenbach den Titel der Tagung - „Hauptsache Arbeit!?“ auf. Zugleich stellte sie diesem das Integrationsverständnis des Förderprogramms IQ entgegen: „Vor einer erfolgreichen Einmündung in Arbeit steht die Anerkennung von Qualifikationen, sind gute Beratung und Qualifizierung erforderlich, steht das Fördern und Begleiten in einer Förder- oder Prozesskette.“

Jo Dreiseitel, Staatssekretär und Bevollmächtigter für Integration und Antidiskriminierung im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration benannte in seinem Grußwort die Eingliederung von Neueingewanderten in den Arbeitsmarkt und den Spracherwerb als zentrale Herausforderungen für den sozialen Zusammenhalt im Land. Am Beispiel aktueller Zahlen führte er den Teilnehmenden den Fachkräftebedarf in Hessen vor Augen.

Barbara Schmidt vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales nutzte ihr Grußwort, um auf den Fachkräftebedarf in Deutschland hinzuweisen. Ohne Zuwanderung könne die Nachfrage nach Fachkräften künftig nicht gedeckt werden. Als ein wichtiges Ziel formulierte sie die Verzahnung der Integrationsschritte – Anerkennung, Qualifizierung und interkulturelle Kompetenzentwicklung – und rief dazu auf, sich Kenntnisse und Erfahrungen aus dem IQ Netzwerk zunutze zu machen. Zudem verwies sie auf die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Akteuren aus Bund, Ländern und Kommunen innerhalb des Förderprogramms „Integration durch Qualifizierung (IQ)“.

In beiden Grußworten wurde deutlich: Es bedarf eines langen Atems, um die berufliche Integration von Migrantinnen und Migranten, besonders von Geflüchteten, zu meistern.

Der Hauptvortrag

Dr. Carola Burkert vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit und Prof. Dr. Dietrich Thränhardt von der Universität Münster nahmen sich in einem gemeinsamen Fachvortrag dem Thema der Fachtagung an. Dr. Burkert versorgte die Zuhörerinnen und Zuhörern mit aktuell aufbereiteten Ergebnissen aus der migrations- und integrationsbezogenen Arbeitsmarktforschung, Prof. Thränhardt lieferte die wissenschaftliche Einordnung. Eine gelungene „Kombination aus Vortrag und Kommentierung“, resümierte eine Tagungsteilnehmerin im Nachgang.

Der Fachvortrag diente als Einstieg in eine lebhafte Diskussion im Plenum. Die Sensibilisierung von Unternehmen bei der betrieblichen Integration von Geflüchteten war dabei ebenso Thema wie die Öffnung von Altersgrenzen für Hauptschulabschluss und Ausbildung.

Präsentationsfolien des Fachvortrags (PDF 1,97 MB)

Die Foren

Möglichkeit zur Vertiefung der angestoßenen Themen boten die 10 Fachforen am Nachmittag. Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis widmeten sich jeweils anderen Aspekten der Arbeitsmarktintegration von Neueingewanderten:

Wie gelingt die Integration von Pflegefachkräften und welche Art von Konzept bedarf es, um Stationsleitung ebenso wie Mitarbeitende „abzuholen“? Wie ist das neue Aufenthaltsrecht in Hessen auszulegen und auszuführen? Welchen Beratungs- und Betreuungsbedarf haben geflüchtete Frauen? Wie lässt sich das auslaufende ESF-BAMF-Programm in Berufssprachkurse überführen?

Über diese und weitere Fragen diskutierten die Teilnehmenden mit den Referentinnen und Referenten und nutzten die Foren zudem als Plattform für Austausch und Vernetzung.

Die Forenbeschreibungen und Präsentationsfolien finden Sie hier: IQ Foren Fachtagung

Stimmen zur IQ Fachtagung

  • „Viele Anregungen auf inhaltlicher Ebene, die ich mir sonst mühevoll über Literaturstudium hätte erarbeiten müssen, in einem Fachtag zusammengefasst.“
  • „Eine gelungene Veranstaltung – typisch IQ eben!“
  • „Es war wirklich eine tolle Fachtagung. Vielfalt, Anerkennung und Austausch waren allgegenwärtig. Vielen herzlichen Dank an die Koordination & Organisation.“
  • „Wertvolle Expertise, besonders in den Foren.“
  • „Das IQ Netzwerk verbindet auf vorbildliche Art und Weise die Erkenntnisse aus Forschung + Praxis.“
  • „Eine wunderbar praxisnahe Erdung oft gehörter politischer Statements ‚Wir schaffen das!‘ Wir können es schaffen, aber es wird noch viele Jahre harte Arbeit von Geflüchteten und Aufnahmegesellschaft brauchen.“
  • „IQ: ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Integration und eine gute Unterstützung der Akteure auf dem Feld der beruflichen Integration.“

Bildergalerie

Eine noch größere Auswahl an Bildern finden Sie in unserer Bildergalerie.

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