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Telefonische Erstberatung im IQ Netzwerk Hessen: die hessenweite Anerkennungshotline

Die Anerkennungshotline des IQ Landesnetzwerks Hessen, angesiedelt bei beramí berufliche Integration, zählt zu den zentralen Erstanlaufstellen der Anerkennungsberatung im hessischen Landesnetzwerk. Doch wie arbeitet die Anerkennungshotline eigentlich und mit welchen Herausforderungen sind die Mitarbeiter*innen tagtäglich konfrontiert? Der folgende Artikel wirft einen Blick hinter die Kulissen und zeigt Entwicklung und Beratungsleistung der telefonischen Erstberatung auf.

Von allgemeinen Informationen zur Anerkennung bis zu individuellen Fallberatungen

Muss oder kann ich meinen Abschluss in Deutschland anerkennen lassen? Welche Anerkennungsstelle ist in meinem Fall zuständig? Welche Unterlagen benötige ich für ein Anerkennungsverfahren? Das Beratungsangebot der IQ Anerkennungshotline umfasst allgemeine Informationen zum Thema Anerkennung von Bildungsabschlüssen aus dem Ausland ebenso wie individuelle Fallberatungen.

"Teilweise sind Anruferinnen und Anrufer verwundert darüber, dass wir zunächst viele Fragen stellen. Vielen wird dadurch aber klar, dass die richtige Anerkennungsstelle für den individuellen Fall ermitteln werden muss, und dass für ein gelingendes Anerkennungsverfahren viele Faktoren zusammenspielen müssen", erläutert Beraterin Dietlinde Kosub-Jankowski den Beratungsablauf.

Da Anerkennungswege und -verfahren je nach individuellem Fall unterschiedlich sind, benötigen die Berater*innen zunächst eine Reihe an Informationen: angefangen vom Ausbildungsstaat und Titel des Abschlusses über die Dauer der Ausbildung bzw. des Studiums bis hin zur Berufserfahrung im erlernten Beruf.

Strukturierte Gesprächsführung und Verständnissicherung

Für eine gute telefonische Beratung bedarf es neben einer strukturierten Gesprächsführung auch einer verständlichen Informationsweitergabe. So müssen die Beratenden beispielsweise komplizierte Links und Namen vermitteln und sich insbesondere bei Ratsuchenden mit sprachlichen Barrieren auf die Informationsweitergabe konzentrieren. Die Beratungsgespräche finden üblicherweise in Deutsch und Englisch statt. Bei Bedarf sind Beratungsgespräche in Spanisch, Farsi, Kurdisch, Russisch, Serbisch, Kroatisch, Italienisch, Türkisch und Schwedisch durch die Mitarbeiter*innen der IQ Anerkennungsberatung von beramí möglich.

"Hilfe zur Selbsthilfe": Begleitung bei der Antragsstellung - auch im Ausland

Kann die Anerkennungsstelle im Rahmen der telefonischen Beratung ermittelt werden, ermöglicht die Hotline Hilfe zur Selbsthilfe: Die Beratungsfachkräfte erklären Schritt für Schritt, wie die nötigen Unterlagen im Internet gefunden und wie Antragsformulare ausgefüllt werden können. Der Vorteil: Ratsuchende müssen keine weiten Anreisewege in Kauf nehmen, sondern können die Anerkennungshotline nutzen, um erste Informationen zum Anerkennungsverfahren zu erlangen - ohne Terminvereinbarung, bequem von zu Hause.

Auch während des Prozesses der Antragsstellung haben Ratsuchende die Möglichkeit, sich erneut an die telefonische Erstberatung zu wenden und Einzelfragen unmittelbar zu klären. Auch Anfragen aus dem Ausland oder anderen Bundesländern lassen sich auf diese Weise ohne größeren Aufwand bedienen.

Unterstützung von Ratsuchenden und Multiplikator*innen

Die Hotline richtet sich an Ratsuchende, die in Hessen wohnen oder arbeiten möchten, aber auch an Multiplikator*innen, die (Neu)Eingewanderte beim Anerkennungsverfahren unterstützen. So nutzte beispielsweise Noura Taibi vom Caritasverband Frankfurt die Anerkennungshotline, da ihre Klientin ihre in Russland erworbene Ausbildung als Krankenschwester in Deutschland anerkennen lassen wollte: "Anerkennungsverfahren sind sehr komplex, aber dank der ausführlichen, geduldigen und freundlichen Erklärungen des Anerkennungsberaters von beramí weiß ich jetzt, welche Anerkennungsstelle zuständig ist […] Diese Informationen gebe ich an meine Klientin weiter."

Verzahnung von telefonischer und persönlicher Beratung im IQ Netzwerk Hessen

Kann die Anerkennungsstelle nicht ermittelt werden, weil sich die Sachlage telefonisch nicht klären lässt, der Sachverhalt zu komplex ist oder weil Ratsuchende die nötigen Unterlagen im Internet nicht finden können, verweisen die Beratungsfachkräfte der Hotline auf die persönliche Face-to-face-Anerkennungsberatung. Dabei erklären sie den Ratsuchenden, welche Unterlagen und Informationen zum persönlichen Beratungstermin mitgebracht werden sollen und ebnen so den Weg auf einen reibungslosen Gesprächsablauf hin.

So gehen die telefonische und persönliche Anerkennungsberatung Hand in Hand. Sie vereinen die Vorteile einer flexiblen, standortunabhängigen telefonischen Erstberatung mit den Vorzügen einer Face-to-face-Beratung des IQ Netzwerks Hessen, in welcher komplexe Fragestellungen im direkten Austausch unter Zuhilfenahme von Visualisierungen, Mimik und Gestik geklärt werden können.

Infokasten: Entwicklung der IQ Anerkennungshotline seit 2011

Noch vor Inkrafttreten des Anerkennungsgesetzes des Bundes wurde die telefonische Sprechstunde im Juli 2011 durch das IQ Landesnetzwerk Hessen ins Leben gerufen. Das Angebot richtete sich an Ratsuchende sowie Multiplikator*innen aus ganz Hessen und bestand zunächst aus einer dreistündigen Sprechstunde pro Tag, durchgeführt durch die Berater*innen von beramí berufliche Integration.

Von April 2012 bis Dezember 2014 wurde die Zuständigkeit für die telefonische Erstberatung im Landesnetzwerk auf zwei Teilprojekte verteilt: Der Caritasverband Nordhessen-Kassel e.V. übernahm im Handlungsfeld Anerkennung die Region Nord-, Ost- und Mittelhessen, beramí berufliche Integration das Rhein-Main Gebiet und Südhessen.

Seit 2015 ist die telefonische Erstberatung hessenweit erreichbar und bei beramí angesiedelt. Anrufe aus dem deutschen Festnetz sind kostenfrei.

Telefonnummer für Anrufe aus Deutschland: 0800 / 1301040
Telefonnummer für Anfrufe aus dem Ausland: 004969 / 91301040
Sprechzeiten: Montag, Dienstag, Mittwoch, Freitag: 9:00-12:30 Uhr Donnerstag 14-17:30 Uhr

Bildnachweis: beramí berufliche Integration e.V.

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