Grußwort von Dr. Martin, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Hessen
Hessen ist ein Einwanderungsland: Von den 6,2 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnernn haben laut Statistischem Landesamt rund 1,9 Millionen einen Migrationshintergrund. In den letzten drei Jahren sind zusätzlich weitere 120.000 Menschen, die auf der Flucht waren, hinzugekommen. Die meisten haben einen Großteil ihrer Schulzeit, ihres Studiums oder ihres Berufslebens nicht in Deutschland verbracht. Sie haben Zeugnisse und Abschlüsse in ihren Heimatländern erworben, die sich dem deutschen Bildungssystem oftmals nicht direkt zuordnen lassen.
Die Menschen, die gut ausgebildet zu uns kommen, wollen sich in ihrer neuen Heimat einbringen und arbeiten. Deswegen haben wir in Hessen frühzeitig Strukturen und Schnittstellen geschaffen, um bereits in den Agenturen für Arbeit zusammen mit dem Hessischen Landesnetzwerk „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ diesen Menschen Hilfe und Unterstützung anzubieten.
Mit dem Aufbau einer mobilen Anerkennungsberatung in Hessen wurde ein wichtiges Angebot für Menschen mit im Ausland erworbenen beruflichen Qualifikationen geschaffen. Damit verfügt Hessen seit 2014 über ein flächendeckendes Anerkennungsberatungsangebot. Dass in den letzten Jahren bundesweit über 41.000 im Ausland erworbene Qualifikationen als voll gleichwertig mit dem deutschen Referenzberuf anerkannt wurden, ist auch ein Verdienst der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Beratungsstellen, die die Neuankömmlinge auf diesem nicht immer leichten Weg begleiten.
Hessen wird auch aufgrund des demografischen Faktors weiterhin ein Einwanderungsland bleiben und sich längerfristig auf Menschen einstellen, die aus dem Ausland zu uns kommen. Dass Integration gelingen kann, zeigt die wachsende Zahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter aus dem Ausland. Jeder siebte Beschäftigte in Hessen hat keinen deutschen Pass. Die Anerkennungsberatung ist dabei ein wichtiger Baustein erfolgreicher beruflicher Integration, auf die wir auch in Zukunft nicht verzichten können.
Bildnachweis: Alexander Paul Englert / Frankfurt am Main