Zum Inhalt springen

Sie sind hier:

Mentoring auf Augenhöhe: Kick-off von MUV "MigrantenUnternehmen und Vielfalt" in Hanau

Ustad Ghulam Hussain bringt die Saiten der Rubab durch wiederholtes Zupfen zum Klingen. Behnam Kakar hält einen Moment inne. Dann beginnt er das Trommelspiel auf seiner Tabla. Und bringt durch schnelle Fingertechnik komplexe und fortwährend neue Rhythmen auf den zwei kleinen Kesseltrommeln hervor. Dabei sucht er immer wieder den Blick seines Mitspielers und greift die vorgegebene Melodie auf seinen Trommeln auf. Das Ergebnis: Ein fein aufeinander abgestimmtes Zusammenspiel.

Unterstützung bei interkultureller Öffnung migrantischer Unternehmen


Im Zeichen von Zusammenspiel und Teamarbeit steht am 19.06.2017 im Brockenhaus in Hanau nicht nur das musikalische Rahmenprogramm, sondern die gesamte Kick-off-Veranstaltung des hessischen IQ Projekts „MigrantenUnternehmen und Vielfalt“ von KUBI. Denn MUV lebt von der Idee des Mentorats: Migrantische Unternehmerinnen und Unternehmern bilden Tandems mit erfahrenen Mentorinnen und Mentoren, um ihre Organisationsstruktur zu verbessern, die unternehmerische Kompetenz zu stärken und ihre Fachkräfteentwicklung zu professionalisieren. Die teilnehmenden Unternehmen erhalten fachliche Schulungen zur Stärkung ihres Personals, besuchen Seminare zu Controlling und Finanzwesen und werden beim interkulturellen Öffnungsprozess unterstützt.

Auftakt von MUV in Hanau nach erfolgreichem Start in Frankfurt


„Unternehmerinnen und Unternehmer mit Migrationshintergrund brauchen Gründungsunterstützung, weil sie die Strukturen und Fördermöglichkeiten in Deutschland nicht kennen“, erläutert KUBI-Geschäftsführer Arif Arslaner in seinem Grußwort zu Beginn der Auftaktveranstaltung. „In Hessen gibt es 60.000 Unternehmerinnen und Unternehmer mit Migrationsgeschichte. Sie sorgen dafür, dass neue Arbeitsplätze geschaffen werden und dass Migrantinnen und Migranten Arbeit in Deutschland finden.“ Was in den vergangenen zwei Jahren erfolgreich in Frankfurt begann, findet in Hanau seine Fortsetzung. „Mit dem heutigen Kick-off beginnt bei MUV die operative Arbeit mit Mentoren und Mentees“, macht Regina Wiegand von der <link _blank rte-link-page iq>Koordination des IQ Netzwerks Hessen in ihrer Begrüßung deutlich.

Mentoring im Unternehmen: „Kapieren und nicht kopieren"


Doch wofür kann Mentoring in der heutigen Zeit stehen? Für Nadine Förster von der <link http: www.netzwerk-iq.de migrantenoekonomie.html _blank rte-link-external>IQ Fachstelle Migrantenökonomie zum einen für Vertrauen und eine vertrauensvolle Arbeitsbeziehung - die Voraussetzung, um sich Rückmeldungen zu geben. Aber auch für Vorbilder: „Wahre Helden sind die, die begleiten und einen so lassen, wie man ist. Sie sind ein Kompass. ‚Wie hast du das eigentlich gemacht mit deinem Unternehmen? Und wie passt das zu meinen Zielen?‘“ In ihrem Grußwort unterstreicht Nadine Förster denn auch, dass es ums „kapieren und nicht kopieren“ geht. Und damit um einen inneren Wachstumsprozess, der der eigenen Profilbildung dient.

Um den anwesenden Unternehmerinnen und Unternehmern sowie Kooperationspartnern von MUV im Brockenhaus vor Augen zu führen, welchen Mehrwehrt ihnen das IQ Projekt bieten kann, holt Projektleiterin Anja Kallabis-von Salzen zwei Mentees aus dem vergangenen Jahr zu sich nach vorne. Beide wurden 2016 vom Projekt MUV für ihr herausragendes Engagement und die betriebliche Entwicklung ihres Unternehmens gewürdigt. „Frau Shams-Baherry, wie kamen Sie zu KUBI?“, startet Anja Kallabis-von Salzen ein Kurzinterview. „Ich habe seit 20 Jahren einen ambulanten Pflegedienst, aber durch den Kursbesuch kann ich mich besser bei der Arbeit konzentrieren. Die Strukturen sind besser. Und es hat mir gezeigt, dass wir uns als Migranten in die Gesellschaft integrieren können.“ Amir Nassiri ist es ein wichtiges Anliegen, als „guter Unternehmer“ wahrgenommen zu werden. Im Gespräch mit Anja Kallabis-von Salzen plädiert er zudem dafür, "dass sich internationale Unternehmen untereinander unterstützen und Netzwerke aufbauen."

15 Mentorinnen und Mentoren aus verschiedenen Branchen


Mit dem Networking geht es an diesem Abend im Brockenhaus direkt los, denn einige der 15 Mentorinnen und Mentoren sind zum Kick-off nach Hanau gekommen. Nacheinander werden sie nach vorne gerufen und vorgestellt. Der Arzt mit Praxis in Offenbach. Der junge Finanzierungsberater, der mit 21 selbstständig geworden ist. Die Rechtsanwältin und Notarin aus Frankfurt. „Vielfalt pur“, bringt es Dr. Ghodsi Hejazi von KUBI auf den Punkt.

Was an diesem Abend bleibt, ist der Eindruck dass bei MUV Individuen zusammenkommen, die sich auf Augenhöhe begegnen und in ihrer Vielfalt bereichern. Ganz so wie die beiden Musiker aus Afghanistan, die mit Rubab und Tabla in einen musikalischen Dialog treten.

Weitere Informationen zum IQ Projekt finden Sie auf der <link _blank rte-link-page projekt migrantenunternehmen und>Projektseite von MUV.

Zurück zum Seitenanfang