IQ Hessen Kooperationsbericht: Juliane Schneider, Ausbildungsleitung der Produktionsbetriebe der REWE Group
Wie unterstützt das IQ Landesnetzwerk Hessen Unternehmen im Kontext der Fachkräfteeinwanderung? Wie können internationale Fachkräfte erfolgreich in einem deutschen Betrieb Fuß fassen?
In diesem Kooperationsbericht stellen wir vor, wie das IQ Landesnetzwerk Hessen ein Unternehmen aus der Lebensmittelbranche dabei begleitet: REWE.
Juliane Schneider, Ausbildungsleitung der Produktionsbetriebe der REWE Group, Wilhelm Brandenburg und Glockenbrot Bäckerei GmbH & Co. oHG
Die REWE Group ist ein führender europäischer Handels- und Touristikkonzern mit über 380.000 Mitarbeitenden. Seit 1986 gehören die beiden Produktionsbetriebe Glockenbrot Bäckerei und Wilhelm Brandenburg zu dieser starken Wertegemeinschaft. Die Glockenbrot Bäckerei produziert in Frankfurt am Main und Bergkirchen jährlich ca. 166 Mio. Brötchen, 65 Mio. Brote, 54 Mio. Toastbrote und 27 Mio. Baguettes. Bereits seit 1885 stellt Wilhelm Brandenburg feine Fleisch-, Wurst- und Schinkenspezialitäten her. Diese werden in den sechs Betriebsstätten Frankfurt am Main, Dreieich, Gäufelden, Netphen, Perwenitz und Timmendorfer Strand produziert. Für die Belieferung der über 6.000 Supermärkte und Discounter mit Brot- und Backwaren sowie Fleisch- und Wurstwaren ist eine perfekt organisierte Logistik notwendig, die täglich für volle Theken und Regale in ganz Deutschland sorgt. Ohne qualifizierte Fachkräfte wäre diese Leistung nicht denkbar.
Juliane Schneider ist Ausbildungsleitung der Produktionsbetriebe der REWE Group Glockenbrot Bäckerei und Wilhelm Brandenburg. Sie entwickelt alle Standorte im Bereich der Ausbildung weiter und kümmert sich um Auszubildende, Praktikant*innen, usw. Dabei ist sie Ausbilderin mit Herz und Seele.
Vor dem Hintergrund vieler freier Ausbildungsstellen und des sich damit verschärfenden Fachkräftemangels profitieren die Produktionsbetriebe auch von Fachkräften aus dem Ausland, die sich in der Fleisch- und Bäckereibranche auskennen und darin arbeiten möchten. Als multikulturelles und von Vielfalt geprägtem Unternehmen – mit Mitarbeitenden aus 28 unterschiedlich vertretenen Nationen – ist es für das Unternehmen somit folgerichtig, auch Fachkräften, die sich noch im Prozess der beruflichen Anerkennung befinden, die Chance zu geben, sich Praxiswissen in einer Ausgleichsmaßnahme anzueignen.
Juliane Schneider: „Wir unterstützen ausländische Fachkräfte aktiv dabei, die volle Anerkennung zu erhalten, durch die Möglichkeit in unseren Betrieben Praxiserfahrung zu sammeln, damit sie in Deutschland Fuß fassen können. Bei einem Match kann es sogar zur Übernahme führen.“
Damit sind die Produktionsbetriebe ein idealer Kooperationspartner für die IQ Qualifizierungsbegleitung „Internationale Fachkräfte qualifizieren sich für den Arbeitsmarkt (InFA)", angesiedelt beim Internationaler Bund Südwest gGmbH für Bildung und soziale Dienste. Im Rahmen von InFA haben teilnehmende Fachkräfte, die die Anerkennung ihres im Ausland erworbenen Abschlusses anstreben und hierfür im Rahmen einer erforderlichen Ausgleichsmaßnahme Praxiserfahrung nachweisen müssen, die Möglichkeit, nun auch bei Wilhelm Brandenburg und der Glockenbrot Bäckerei einen Praxisplatz zu erhalten. InFA bringt anerkennungssuchende Fachkräfte mit geeigneten Betrieben zusammen und begleitet den weiteren Prozess engmaschig.
Während der Praxisphasen stand Dr. Regine Mattheis von InFA in einem regelmäßigen Austausch mit Juliane Schneider und den teilnehmenden Fachkräften. Dabei wurden gemeinsam verschiedene Prozesse geklärt, organisiert oder unterstützt. Diese betrafen zunächst die Ausgestaltung des Arbeitsvertrages und den Einarbeitungsverlauf. Darüber hinaus wurden Absprachen bzgl. der Begleitung während der Ausgleichsmaßnahmen getroffen, dies betraf bspw. die Organisation der Selbstlernphasen. Im Praxisverlauf fanden regelmäßige Feedbackgespräche mit Juliane Schneider statt. Schwierige Situationen für die Fachkräfte z.B. Kinderbetreuung oder Sprachbarrieren in der Kommunikation (allgemein oder im Team), die sich während der Ausgleichsmaßnahmen einstellten, arbeitete die Qualifizierungsbegleitung gemeinsam mit den Fachkräften auf. So unterstützt InFA sowohl die Unternehmen als auch die Fachkraft in dem gesamten Erfolgsprozess der Ausgleichsmaßnahme bis zur vollen Anerkennung.
Als großer Konzern im Lebensmittelhandel inkl. Verkauf und Logistik ist die REWE Group mit seinen Produktionsbetrieben sehr breit aufgestellt. Bei den Referenzberufen für die Ausgleichsmaßnahmen handelt es sich u.a. um Fachkräfte für Lebensmitteltechnik und Kaufmann/Kauffrau Büromanagement.
Es konnten bereits zwei Ausgleichsmaßnahmen erfolgreich bei den Produktionsbetrieben durchgeführt werden: Beide Fachkräfte konnten dabei die Gleichwertigkeit erlangen. Ein Kandidat wurde übernommen bis zum Beginn seiner neuen Position, die der Produktionsbetrieb ihm vermittelt hat. Maßgeblich für diesen Erfolg war die Unterstützung durch Juliane Schneider, die wiederum die unterschiedlichen Hebel innerhalb des Unternehmens in Bewegung setzte, um die Ausgleichsmaßnahme im Betrieb zum Erfolg zu führen.
Juliane Schneider möchte gerne weiter mit der IQ Qualifizierungsbegleitung InFA zusammenarbeiten. Sie resümiert: „Es ist wichtig, Fachkräften aus dem Ausland die Möglichkeit zu geben, auf dem deutschen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen und ihre Abschlüsse anerkennen zu lassen. So leisten wir einen Beitrag zur Integration und zur Vielfalt in Deutschland. Die interkulturelle Kompetenz wird unsererseits so in Form eines gegenseitigen Verständnisses immens gefördert und die Abteilungen freuen sich auf Unterstützung mit Hilfe der Fachkräfte. IQ stand immer hilfsbereit zur Seite und unterstützte in allen Belangen was die Organisation betrifft.“
IQ Hessen und der IB freuen sich auf die weitere erfolgreiche Kooperation mit den Produktionsbetrieben der REWE Group und der Ausbildungsleitung Juliane Schneider!
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